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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 227

1902 - Karlsruhe : Lang
227 __ Handel und Verkehr. Straßburg wurde ent Handels- und Waffen-platz. Panzer und Helme, Schwerter und Beile, Bogen und Schleudern wurden hier in großer Anzahl verfertigt. Die 8. Legion hatte in Straßburg ihr Standquartier. Ebenso alt ist Metz. eine schon zur Römerzeit blühende Stadt. Manche Spitze der Lorberge der Vogesen krönte eine römische Burg, auch die Höhe des Odilien-berges. Mancher lothringische Ort verrät uns schon durch den Namen seine römische Abstammung. Bei St. Avold liegt Spittel, nicht weit davon Machern. Es sind römische Bezeichnungen wie Pie und Moyenvie. Art Stelle der gallischen oder germanischen Götter wurden die römischen verehrt. Mancher Tempel entstand zu Ehren des Merkur, Apollo oder der Diana. Tie unermeßlichen Wälder wurden gerodet, die Sümpfe ausgetrocknet, die Wildwasser des Rheines eingedämmt. An den Abhängen der Hügel, die vorher mit Tannen und Buchen bestanden waren, erglänzte am üppigen Weinstock die saftige Traube. Eine neue glückliche Zeit war mit der römischen Kultur eingezogen. 4. Die Schlacht bei Straßburg 357. Drüben über dem Rheine saßen die Alemannen und lauerten aus eine günstige Gelegenheit, in das römische Elsaß einzubrechen. Um die Mitte des 4. Jahrhunderts hatte der römische Feldherr Julian die Einfälle der germanischen Scharen abzuwehren. Er war etit umsichtiger Feldherr und tapferer Soldat. Das Christentum, tas in jener Zeit römische Staatsreligion geworden war, haßte und verachtete er. Er wurde wieder Heide und wird deshalb der Abtrünnige genannt. Als er in das Elsaß kam, fand er eine große Zahl von Städten und Dörfern verwüstet; ein Teil der Alemannen war auf der linken Seite des Rheines schon ansässig geworden. Diese wollte er über den Rhein zurückwerfen. An der epitze der wilden, kriegerischen Scharen stand Ehnodomar. Er war ein stolzer, verwegener Heerführer; in seiner nervigen Rechten schwang er einen Speer von riesiger Länge; aus seinem Kopse erhob sich ein Wulst roter Haare, ^hm folgten fünf Könige, zehn Gaufürsten, eine lange Reibe von Edeln und 35 000 Krieger. _ ~ ^sen stellte Julian bei Straßburg-Hausbergen seine Truppen tu Schlachtordnung gegenüber. Als auch Ehnodomar seine Krieger ausstellte, erhob sich unter dem'fußvolk der Alemannen ein unwilliges Geschrei. Einmütig erklang ihr Ruf, die Fürsten sollten von den Pferden steigen und in ihren Reihen kämpfen. Falle der Kampf unglücklich ans, so könnten sie nicht so leicht den gemeinen Mann verlassen und hätten feine Gelegenheit zur Flucht. Kaum hörte das Ehnodomar, so sprang er sofort vom Pferde. Chite Zögern folgten die anderen Fürsten seinem Beispiel. 15*

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 1

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
zur Grndung 4 81. Grstev Abschnitt. Die alten Deutschen (Germanen). Das Land der alten Deutschen. Das Land der alten Deutschen hatte eine bedeutend grere Ausdehnung, als das jetzige Deutsche Reich; es erstreckte sich vom Rhein im Westen bis weit der die Weichsel hinaus in die somatische Tiefebene, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Dieses weite Gebiet wurde vou den Rmern, denen wir die ltesten Nach-richten der das Land und Volk der alten Deutschen verdanken, Ger-manien genannt. Das Land aus der linken Rheinseite, das ebenfalls von deutschen Volksstmmen bewohnt wurde, rechneten die Rmer zu Gallien, Skandinavien, das sie sr eine Insel hielten, zu Germanien. Die rmischen Schriftsteller schildern das Land im Vergleich zu dem sonnigen Italien als rauh und unwirtlich und mit undurchdringlichen Wldern bedeckt. Unter diesen heben sie besonders den hercynifchen Wald hervor, der sich der gauz Mitteldeutschland, von dem Rhein bis zu den Karpaten ausdehnte und sich sechzig Tagereisen in die Lnge und nenn in die Breite erstreckte. In dem Dickichte der Wlder hausten Bren und Wlse, Auerochsen und Elentiere; Wildschweine fanden in groer Anzahl an Eicheln und Buchelu eine vortreffliche Nahrung. Der weite Wald war die Heimat des jagdliebenden Germanen, das Wald-leben umschlo seine Kultur, mit ihm war sein Denken und Fhlen aufs innigste verwachsen. Die feierlich einsame Umgebung gab dem germanischen Wesen Ernst und Religiositt und erhielt Einfachheit und Reinheit der Sitte. Nicht B r o ck m a n n, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1

4. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 17

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3 a) 5achsenkriege Karls des Großen 17 als einen Feind ihrer Götter im Innern leidenschaftlich verwünschten. Aber kaum war die (Eiche ein wenig getroffen, als plötzlich die ungeheure Masse, vom Windhauche Gottes getroffen, mit zerschmettertem Wipfel zusammenstürzte und sie wie auf des Herrn Befehl in vier Teile zerbarst, so daß vier ungeheure Balken von gleicher Lange allen sichtbar am Boden lagen, ohne daß nur einer der umstehenden Brüder die Hand gerührt hätte. Als dies die Heiden sahen, die vorher voll Verwünschungen waren, da wandelten sie sich, vergaßen aller Lästerung und priesen, zum Glauben sich bekehrend, den Herrn. Der heilige Priester aber erbaute, nachdem er mit den Brüdern des Rats gepflogen, aus dem Stamme jenes Baumes ein hölzernes Bethaus und weihte es zu (Ehren des heiligen Apostels Petrus. 3. Vollendung durch Karl den Großen.1 a) Bekämpfung der Sachsen. (Einhard *, Vita Karoli Magni 9. 1; ed. Holder-Egger, Ss. rer. Germ. 1905. „Kein Krieg, den das Volk der Franken unternahm, ist mit solcher Ausdauer, (Erbitterung und Anstrengung geführt worden- denn die Sachsen, die wie fast alle Völkerschaften Deutschlands wild von Natur, dem Götzendienst ergeben und gegen unsere Religion feindselig waren, hielten es nicht für unehrenhaft, göttliches und menschliches Recht zu übertreten und zu schänden. Dazu kamen noch besondere Umstände, die jeden Tag eine Störung des Friedens verursachen konnten: die Grenze zwischen uns und den Sachsen zog sich fast durchaus ohne trennenden Zwischenraum in der (Ebene hin, mit Ausnahme weniger Stellen, wo größere Waldungen oder dazwischenliegende Bergrücken eine scharfe Grenzlinie bildeten; so wollten Totschlag, Raub und Brandstiftungen auf beiden Seiten kein (Ende nehmen. Dadurch wurden die Franken so erbittert, daß sie endlich ihren Schaden nicht mehr bloß heimgeben, sondern es auf offenen Krieg mit ihnen ankommen lassen wollten. Der Krieg wurde also begonnen und von beiden Seiten mit großer (Erbitte-run9- jedoch mehr zum Rachteil der Sachsen als der Franken, dreiund-dreißig Jahre lang ununterbrochen geführt. (Er hätte freilich früher zu Ende gebracht werden können, wenn nicht die Treulosigkeit der Sachsen gewesen wäre. (Es ist schwer zu sagen, wie oft sie besiegt waren und flehentlich sich dem Könige unterwarfen, das ihnen Anbefohlene zu leisten versprachen, die ihnen abgeforderten Geiseln ohne Zögern stellten und die zu ihnen geschickten Beamten aufnahmen; waren sie doch einige- , über Karl den Großen das Sonderheft 31 der Ii. Reihe von Löwe. " Emhard, der Freund Karls d. Gr.. spätestens 770 geb., 840 gest., schrieb Karls Biographie, vgl. Holder-Egger; Neues Archiv 37, 393 ff. Kune 1913, Progr. 74, S. 43. Dgl. Reclam, Unm.-Bibl. Ttr.1996.

5. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 4

1912 - Berlin : Oldenbourg
4 Europa. Orangenbäume. In Süditalien und Sizilien treten auch die stachlichten Agaven auf. Große Strecken sind indes auch mit Getreide und Reben angepflanzt. Besondere Bedeutung hat die Pflanzenwelt Südeuropas insbesondere dadurch, daß sie schon frühzeitig den Kunstsinn der Völker angeregt hat. Das Akanthus- blatt wurde zum Vorbild der Arabesken an der korinthischen Säule, das Laub des Lorbeers schmückte die Stirn des Siegers, und der Zapfen der Pinie krönte den Thyrsusstab. Das vorherrschende Wirtschaftssystem ist in den nördlicheren Teilen noch Ackerbau und Wiesenknltur, in den südlichen Gartenbau mit künstlicher Be- Wässerung. Rinder und Pferde werden hier von Büffeln und Maultieren ersetzt. Statt der fehlenden Butter verwendet man Öl. Bevölkerung. Auf der Pyrenäenhalbinsel gesellten sich zur alten Bevölke- rung der Kelten i. W. und der Iberer in den übrigen Teilen — von diesen stammen die Basken in Navarra und im Kantabrifchen Gebirge ab — phöni- zische, griechische und römische Kolonisten. Im Mittelalter folgten neue Überflutungen durch die Sueven, Alanen, Vandalen und Westgoten, 711 endlich der Einfall der Mauren. In Italien verschmolzen mit den lati- nischen Stämmen in der Mitte der Halbinsel die Etrnsker in Toskana, die Ligürer, der östliche Ausläufer des iberischen Volksstammes, die Gallier in der Po-Ebene, die griechischen und phönizischen Kolonisten im S., später die Goten und Langobarden im N., die Normannen in Süditalien und die Mauren auf Sizilien. Von der deutschen Einwanderung sind nur noch ein paar kleine Sprachinseln übrig geblieben, die Lette communi (7 Gemeinden) nördlich von Vicenza und die tredeci communi (13 Gemeinden) nördlich von Verona; am Südabhang des Monte Rosa finden sich ebenfalls noch einige kleine deutsche Gemeinden. Die Bevölkerung ist auf der Pyrenäen- und Apenninen- Halbinsel in weit überwiegender Zahl romanisch, aber stark gemischt. Die Südosteuropäische Halbinsel bewohnen Griechen, Slaven, wozu die Serben und Bulgaren gehören, Romanen (in der Walachei) und Türken. Sie zeigt das bunteste Völkergemisch. Die Mittelmeerländer bekunden im ganzen eine gewisse Einheitlichkeit in Bezug auf ihre geographischen, Wirtschaft- lichen und ethnographischen Verhältnisse. Die Pyrenäen-Halbinsel. (600000 qkm, 25 Mill. Einw.) Das Königreich Spanien. (500000 qkm, 20 Mill. Einw., auf 1 qkm 39.) Beziehungen Spaniens zu Afrika. Infolge seiner Annäherung an Afrika, von dem es sich erst in den letzten geologischen Zeiträumen losgelöst hat, ward Spanien von dorther zweimal zum Schauplatz der Weltgeschichte gemacht. Um seinem von Rom bedrängten Vaterlande einen Ersatz für Sizilien,

6. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 4

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
4 Europa. Maulbeerbaum, dann Lorbeer, Myrte und Oleander, endlich die Zitronen- und Orangenbäume. In Süditalien und Sizilien treten auch die stachlichten Agaven auf. Große Strecken sind indes auch mit Getreide und Reben angepflanzt. Besondere Bedeutung hat die Pflanzenwelt Südeuropas insbesondere dadurch, daß sie schon frühzeitig den Kunstsinn der Völker angeregt hat. Das Akanthns- blatt wurde zum Vorbild der Arabesken an der korinthischen Säule, das Laub des Lorbeers schmückte die Stirn des Siegers und der Zapfen der Pinie krönte den Thyrsusstab. Das vorherrschende Wirtschaftssystem ist in den nördlicheren Teilen noch Ackerbau und Wiesenkultur, in den südlichen Gartenbau mit künstlicher Be- Wässerung. Rinder und Pferde werden hier.von Büffeln und Maultieren ersetzt. Statt der fehlenden Butter verwendet man Ol. Bevölkerung. Auf der Pyrenäenhalbinsel gesellten sich zur alten Bevölke- rung der Kelten i. W. und der Iberer in den übrigen Teilen — von diesen stammen die Basken in Navarra und im Kantabrischen Gebirge ab — phöni- z ische, griechische und römische Kolonisten. Im Mittelalter folgten neue Überflutungen durch die Sueven, Alanen, Vandalen und Westgoten, 711 endlich der Einfall der Mauren. In Italien verschmolzen mit den lati- nischen Stämmen in der Mitte der Halbinsel die Etrusker in Toskana, die Ligurer, der östliche Ausläufer des iberischen Volksstammes, die Gallier in der Po-Ebene, die griechischen und phönizischen Kolonisten im S., später die Goten und Langobarden im N., die Normannen in Süditalien und die Mauren auf Sizilien. Von der deutschen Einwanderung sind nur noch ein paar kleine Sprachinseln übrig geblieben, die S6tte communi (7 Gemeinden) nördlich von Vicenza und die tredeci communi (13 Gemeinden) nördlich von Verona; am Südabhang des Monte Rosa finden sich ebenfalls noch einige kleine deutsche Gemeinden. Die Bevölkerung ist aus der Pyrenäen- und Apenninen- Halbinsel in weit überwiegender Zahl romanisch, aber stark gemischt. Die Balkanhalbinsel bewohnen Griechen, Slaven, wozu die Serben und Bulgaren gehören, Romanen (in der Walachei) und Türken. Sie zeigt das bunteste Völkergemisch. Die Mittelmeerländer bekunden im ganzen eine gewisse Einheitlichkeit in Bezug auf ihre geographischen, Wirtschaft- lichen und ethnographischen Verhältnisse. \ Die Pyrenäen-Halbinsel. (600000 qkm, 23 Mill. Einw.) Das Königreich Spanien. (500000 qkm, 20 Mill. Einw., auf 1 qkm 39.) Beziehungen Spaniens zu Afrika. Infolge seiner Annäherung an Afrika, von dem es sich erst in den letzten geologischen Epochen losgelöst hat, ward Spanien von dorther zweimal zum Schauplatz der Weltgeschichte gemacht. Um seiuem von Rom bedrängten Vaterlande einen Ersatz für Sizilien,

7. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 1

1872 - Heidelberg : Weiß
I. Aas nltr Deutschland und seine Bewohner. 1, Beschaffenheit des Landes und seine Erzeugnisse. 'Ms: ' v '■ A Tas alte Deutschland hatte sehr enge Grenzen; es lag^ zwischen Rhein, der Donau, der Weichsel und dem Meer. Tie Länder jenseit des ■ Rheines und der Donau waren den Römern unterworfen. Zur Zeit der Geburt Christi war uuser Vaterlaud viel feuchter, kälter und unfruchtbarer als es jetzt ist. Ungeheure Wülber, große Sümpfe und weite öde Strecken bebecften das Land; uur ein geringer Teil bavon war angebaut ober wurde als Weibeplatz beuützt. In den Wäldern hausten außer dem gewöhnlichen Wilb der Auerochs, der Bär, der Wolf und das Elentier (eine Art großer Renntiere). Auf den Felsen horstete der Abler und viele andere Arten großer Raubvögel. Zahlreiche Herden von Pferden und Rindvieh trieben sich auf beit freien, grasreichen Weiben umher. Tie Wülber bestanben vorzugsweise aus Eichen, Buchen und Nabelhölzern. Obstbäume gab es nicht; erst die Römer pflanzten ebles Obst und später auch Reben an den Ufern des Rheins. Dagegen boten die zahlreichen, bichten Waldungen Holzäpfel und Holzbirnen und eine Menge wild-roachsenber Beeren, Kräuter und Wurzeln. Angepflanzt würde Roqoeu, Gerste, Hafer und Flachs. Die Salzquellen, die sehr hoch geschätzt waren, lieferten reichlich Salz. Im Innern der Erde fand man Eisen. Auch stärkenbe Heilquellen waren damals scholl besannt. 2. Abstammung, Name und Völkerschaften. Unsere Vorfahren, _ die alten Deutschen, waren in sehr früher, unbekannter Zeit ans Asien emgewanbert. Die Gallier, die Bewohner des linken Rheinufers, und die Römer nannten sie Germanen, b. i. Wehr- oder Kriegsmänner; sie selber 'aber gaben sich beit Namen Deutsche. Dieser Name wirb gewöhnlich von dem gotischen Wort tiiiuda oder diot, d. h. Volk, abgeleitet. Die alten Deutschen zerfielen itt mehr als fünfzig größere und kleinere Völkerschaften. Riegel, Der erste gesch. Unterricht. ^

8. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 49

1911 - Breslau : Hirt
o. Der Mensch als Schöpfer der Kulturlandschaft. Wurzelwerks u. a. in den Pontinischen Sümpfen Wunder tut zur Austrocknung des Bodens, zur Vernichtung des Fiebermiasmas; Amerika verdanken wir den Truthahn, die Tabakpflanze, den Mais, vor allem aber die Kartoffel, ferner die eigenartig fremd- ländische Staffage der Mittelmeerländer: Agave nebst Opuntie; am meisten jedoch spendete uns Asien, mit dem Europa zufolge seines breiten Landanschlusses im Osten sowie der bequemen Schiffahrt über das Mittelmeer stets im engsten Bunde gestanden hat durch Wanderungen der Volker und durch Warenaustausch. Jeder Hühnerhof stellt eine asiatische Geflügelkolonie dar, innerhalb deren nicht selten der Pfau eiue echt indische Farbenpracht entfaltet. In vor- oder doch frühgeschichtliche Zeitfernen reicht die Einführung des Weizens und der Gerste aus Asien, noch während des Alter- tums folgten Walnuß und Kastanie, Mandel, Pfirsiche und Aprikose, erst durch Lucullus die Kirsche. Oberitalien, vormals ein sumpfiges Urwaldgebiet rein europäischer Baumformen, ward zu einem prangenden Fruchtgefilde, wo hier asiatischer Reis, dort amerikanischer Mais blüht und aus China gekommene Seidenzucht tausend emsige Hände beschäftigt; nur die Weinrebe, die im Poland so reizend sich von Ulme zu Ulme schlingt, darf als alteuropäisches Eigengut gelten. Der Büffel, so heimisch er sich jetzt in den Donansümpfen Rumäniens wie in den Morästen am Tyrrhenischen Gestade Italiens fühlt, ist doch erst in: frühen Mittelalter durch Nomadenstämme aus West- asien zu uns gelangt. Das Land, „wo die Zitronen blühn, im dunkeln Laub die Gold- orangen glühn", ist Italien noch in Cäsars Tagen nicht gewesen, ja die Apfelsine, die schon durch ihren Namen „Apfel von Sina", ihre chinesische Heimat verrät, wurde sogar erst durch die portugiesische Kauffahrtei des 16. Jahrhunderts über Südeuropa ausgebreitet. Allein, um den Landschaftswandel durch Menschenhand zu gewahren, brauchen wir uns gar nicht im Geist ans blaue Mittelmeer zu versetzen, etwa nach Sizilien, dieser Lieblingsstätte der Ceres, wo man nun nicht mehr bloß Weizen, Wein und Oliven wie vor alters erntet, sondern ganze Schiffsladungen von Hefperidenäpfeln von Palermo nach Nordamerika und halb Europa verfrachtet, den Opuntienkaktus die Etualava in fruchtbaren Humusboden verwandeln und gleichzeitig dem armen Volk eine billige, labende Frucht schaffen läßt, — nein, unser eigenes Vaterland offen- bart uns das eindringlich genug. Als Tacitus seine Germania verfaßte, gab es zwar im römischen Provinzialgebiet links vom Rhein, an Donau und Inn, auch im Zehntland zwischen Donau und süd- deutschem Rhein schon mannigfachen Anbau; auf den Schieferfelsen längs der Mosel und des norddeutschen Rheins pflegte man bereits die Rebe, auf Donau und Inn schwammen Getreideschiffe, wenn auch der Bodenanbau sich mehr an die Talwei- tungen der Ströme hielt, sonst meist nur eine lichte Oase im Dunkel des Waldes bildete, etwa um ein einsames Römergehöft, angeschmiegt an einen sonnigen Talhang mit Auslage gen Süden. Dort im Donausüden und im rheinischen Westen bewegte sich schon reger Verkehr auf den für den festen Tritt der Legionen solid gebauten Römer- straßen; auf dem Markt der vindelizischen Angusta, des heutigen Augsburg, trafen sich die verschiedensten Volksstämme, man redete in germanischer, keltischer, römischer Sprache; Mainz war ein wichtiger Waffenplatz, im freundlich mit Weingärten und Obsthainen umschmückten Talkessel von Trier schlugen gelegentlich römische Kaiser ihren Sitz auf, um von wohlgeschirmter Stelle aus die Rheingrenze gegen Freigerma- nien zu überwachen. Aber eben dies Land der freien Germanen lag noch über- wiegend im Waldesschatten, der nur von weiten Moorslächen und wohl auch stellen- weise von offenem Wiesenland unterbrochen wurde, wo leicht austrocknender Löß- Lerche, Erdkundl. Lesebuch. 4

9. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 6

1899 - Leipzig : Teubner
6 Einleitung. (Betuwe, die Insel zwischen Waal und Rhein), Cherusker^), Sugambrer (im Bergischen), Marser und Brukterer (beide in Westfalen). 3. Swebisch-Hermionische Stmme: Hermunduren^) (zu beiden Seiten des Thringer Waldes), Vinller oder Langobarden (bei Lne-brg), Angeln (in Schleswig), Warner, Markomannen (am Main, dann in Bhmen), Quaden (in Mhren) und Semnonen (im Spree-und Havelland). 5. Das alte Deutschland. In jenen Zeiten war das deutsche Mittel-Urwald, gebirge und die Tiefebene mit unermelichen Wldern bedeckt, die, hufig von Farnkrutern und Schlingpflanzen erfllt, von unwegsamen Smpfen durchzogen, nur von schmalen Pfaden durchkreuzt, das Aussehen von Ur-Baumarten. Wldern3) hatten. Eiben, Buchen, Jahrhunderte alte Eichen, Tannen und Tierarten. Kiefern setzten sie zusammen, Luchs und Dachs, Dam- und Edelhirsch, Birkhuhn und Auerhahn fanden in ihnen Versteck und Nahrung, Wisent, Ur und Elch, Eber, Wolf und Br vermehrten seine Schrecken. Da wald-bewachsenes Land Regen und Schmelzwasser schwammartig aufsaugt und Wasser-und lnger festhlt, empfingen Sumpf und Quelle stets reiche Nahrung, stiegen Wolkenreichtum. jefe Nebel empor, hllten dichte Wolken das weite Gebiet ein, das darum wesentlich weniger als in unseren Tagen von der Sonne erhellt wurde. Um so wasserreicher waren aber auch die von Strmen begleiteten Herbst-Wiesen. gsse, besonders im Westen. Und eben daher boten auch Waldwiesen, rasen-bedeckte Hhenzge und Fluniederungen saftige Weiden in Flle. Die Fluufer. Die Flsse, reich gespeist, rauschten zwischen ungeregelten Ufern dahin, sie oft berschwemmend und weithin unberschreitbare Brche bildend. Die grere Feuchtigkeit, die strkere Wolkenbildung und die Waldkhle ver-Klima. ursachten ein rauheres Klima, als es das heutige Deutschland besitzt. Dem Totenreiche Homers vergleichen die Sdlnder Germanien. Jagd- und Folgen fr die Fischfang waren ertragreich, ebenso die Viehzucht. Da die oft sumpfigen Erwerbsttig- Fluufer nicht allzuviel Weidepltze darboten, und man nicht geschickt zum Entsumpfen und zu bequem zu umfassenden Rodungen war, zwang die Nahrungssorge, die sich bei steigender Volkszahl einstellte, dazu, dem beschau-lichen, trgen Viehhten und der Jagd die Feldbestellung zuzugesellen. Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Lein brachte Germanien hervor, in den Grten gedieh der Spargel, die Rbe, der Rettich, beide in Rom begehrt, am Rhein die marmelige Herzkirsche; der Wald aber bot Holzpfel, Wurzeln, Beeren und den Honig der zahlreichen Bienenschwrme. An der frnkischen fr die Eigenart Saale gewann man Salz. Die Eigenart des Landes entsprach brigens des Germanen, ^em Fhlen des Germanen so sehr, da er an keinem anderen als am Waldleben Gefallen fand. So konnten keine Städte, kein stdtisches Getriebe, kein Gewerbe, kein rechter Handel und Verkehr entstehen. Die Germanen waren ein Waldvolk, und wie tief sein Wesen mit dem Walde verwachsen 1) Von hairus (gotisch) ----- Schwert, also Schwertmnner" (= Cersen?) 2) Hermun- verstrkt den Wortbegriff, also die starken", die groen Dren". 3) An diese Urwlder erinnern noch einige Tannenforsten des bhmisch-bayerischen Waldgebirges, der Hasbrncher Eichenwald, 14 km von Wilhelmshaven, vor allem aber der Bialowiczaer Wald in Litauen.

10. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 121

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
Vorgänge im Teutoburger Walde und die Unfälle, die Cäcina und Germanicus erlitten, waren nicht geeignet, die Gefühle der Furcht und Scben, welche, wie früher erwähnt, die Römer von jeher Bei dem Namen der Germanen empfunden, aus ihrer Brust zu tilgen. Die Schilderungen, welche die Soldaten und Gefangenen von dem rauhen Lande und den wilden Bewohnern, von den hohen Gestalten und den blutigen Opfergebräuchen in der Heimath verbreiteten, erhöhten vielmehr das Grauen, das sich von der Väter Zeiten auf die nach geb ornen Geschlechter vererbt hatte. Die Männer des Sü- dens machten sich die schauerlichsten Vorstellungen von dem Lande Germanien, von den undurchdringlichen Wäldern, die von den Ufern des Rheins bis in das Ouellgebiet der Elbe nenn Tagereisen weit sich gen Osten erstreckten und in dem märchenhaften hercy nischen Walde voll unbekannter Wunder-thiere ihren Kern und Mittelpunkt hätten, von den sumpfigen Einöden und Haiden, die im Norden bis an die stürmische See reichten, wo dichte Nebel den belebenden Sonnenstrahlen den Zugang wehrten und Schnee und Winterkälte über die mit Gras und Haidekraut bedeckten Felder und Marschen gelagert wären. Und so fest wurzelten diese Vorstellungen von dem unwirklichen, freudeleeren Deutschland in der Seele des Rö-
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